Die Blende
Die Blende (englisch: aperture, "Öffnung") ist eine Vorrichtung an Kameras, mit deren Hilfe der Lichteinfall durch das Objektiv geregelt werden kann.
Die Blende erfüllt zwei wichtige Funktionen: Einerseits steuert sie die Stärke der Beleuchtung des Films oder Bildsensors: Je größer die Blendenzahl wird, desto weniger Licht kann durch das Objektiv dringen. Zum Beispiel bei der Blendenzahl 5,6 lässt das Objektiv nur noch ein Viertel an Licht durch als bei 2,8. So wird in Verbindung mit der Belichtungszeit die Belichtung des Films bzw. Sensors geregelt.
Andererseits beeinflusst die Blende mit ihrer ringförmigen Abschattung die Schärfentiefe: Mit größerer Blendenzahl und damit kleinerer Blendenöffnung wird nicht nur die wirksame Lichtmenge verringert, auch die Unschärfenkreise werden durch den spitzeren Lichtkegel kleiner. Folglich vergrößert sich der Bereich des Motivs, der noch als scharf wahrgenommen wird, bis der zulässige Grenzwert (Zerstreuungskreisdurchmesser) erreicht wird. Der Bereich der scharfen Abbildung (Schärfentiefe) nimmt beim Schließen der Blende also zu.
Die Blendenzahl
Die Blende wird als dimensionslose Blendenzahl angegeben, die aus dem Verhältnis von Brennweite zu Öffnungsweite der Optik (Objektiv) errechnet wird. Die Lichtstärke des Objektivs entspricht dem Kehrwert der kleinsten Blendenzahl, also der größten relativen Öffnung. Diese wird oft als Bruchteil der Brennweite f, z. B. f/2, (englisch f-stop, fraction stop) angegeben. Größere Blendenzahlen bedeuten bei gleicher Brennweite demzufolge stärkere Abblendung, also einen geringeren Lichteinfall. Eine große Blendenzahl steht somit für eine kleine Blendenöffnung und eine kleine Blendenzahl für eien große Blendenöffnung.
Der Wert bei voll geöffneter Blende wird als Lichtstärke bezeichnet. Ein Objektiv mit Blende 2 hat bei 50 mm Brennweite einen wirksamen Objektivduchmesser von 25 mm, ein 135 mm-Teleobjektiv hat dagegen bereits einen Durchmesser von 67,5 mm.
Die Blendenreihe
Die Blendenreihe gibt die einzelnen Blendenzahlen an, die an einem Objektiv eingestellt werden können. In der Regel wird dies in Stufen von 1/3 oder 1/2 Blendenstufen gemacht. Hierbei gilt die Regel: Eine Erhöhung der Blendenzahl um eine Blendenstufe halbiert die Lichtmenge, die auf den Sensor oder Film fällt, da das Verhältnis der Flächen berechnet wird. Eine Verdopplung der Blendenzahl würde also nur noch ein Viertel des Lichtes durchlassen. Zur Kompensierung bei ansonsten gleichen Bedingungen muß also die Belichtungszeit oder die Empfindlichkeit verdoppelt werden, wenn die Blende um eine Stufe geschlossen wird.
Blendenreihe mit ganzen Blendenstufen
Blendenzahl | 0.7 | 1.0 | 1.4 | 2 | 2.8 | 4 | 5.6 | 8 | 11 | 16 | 22 | 32 | 45 | 64 | 90 | 128 |
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