Die ISO-Empfindlichkeit

Als Filmempfindlichkeit (engl. film speed) bezeichnet man die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Platten und Filmen. Die Filmempfindlichkeit wird heute in DIN, ASA, ISO oder GOST angegeben. Auch bei digitalen Sensoren wird die ISO-Empfindlichkeit angegeben, diese spiegelt in diesem Fall das Maß der Verstärkung der Lichtsignale am Sensor wieder.
Zusammen mit der Belichtungszeit und der Blende regelt die ISO-Empfindlichkeit die korrekte Belichtung. Je niedriger die Empfindlichkeit, desto mehr Licht muss auf den Sensor kommen, um ein korrekt belichtetes Bild zu erzielen. Die Angabe der ISO-Empfindlichkeit erfolgt linear, ein halber Wert entspricht also auch der halben Empfindlichkeit und erfordert bei ansonsten gleichen Bedingungen eine doppelt so lange Belichtungszeit oder eine um eine Blendenstufe weiter geöffnete Blende.
Früher wurde die Empfindlichkeit bei Filmen meist in DIN angegeben, hier erfolgte keine lineare Zuordnung.

Umrechnung ASA bzw. ISO in DIN

Natürlich lassen sich die verschiedenen Empfindlichkeitsangaben ineinander umrechen:
DIN = 21° + 10° * lg ( ASA / 100 )
ASA = ISO = 100 * e-21/10 + din/10°

Was bewirkt die Empfindlichkeit?

niedrige Empfindlichkeit hohe Empfindlichkeit
Film wenig Korn, hohe Auflösung des Bildes Das Bild ist körnig, geringere Auflösung des Bildes
digitaler Sensor kaum Rauschen mehr Rauschen

Da das Rauschen bzw. das Korn bei hoher Empfindlichkeit stark zunimmt, sollte man in der Regel bemüht sein, für den jeweiligen Anwendungsfall die niedrigst mögliche Empfindlichkeit einzustellen. Dies wird vor allem bei wenig Licht wie Innenaufnahmen, Aufnahmen in der Dämmerung oder auch Sportveranstaltungen in der Halle oder unter Flutlicht wie zum Beispiel beim Fußball problematisch - hier muss man oft an die Grenze des technisch möglichen gehen. Lieber ein verrauschtes Bild als ein verwackeltes oder eines mit zu viel Bewegungsunschärfe.

Messung der ISO-Empfindlichkeit

Die Belichtung H (in lux*s) des Films bzw. Sensors kann durch Messung der Leuchtdichte L (in cd/m^2) eines remittierenden Objekts in der Szene über folgende Formel bestimmt werden:

H = b*L*t/N^2

N steht dabei für die effektive Blende des Objektivs und t für die Belichtungszeit in Sekunden. Der Faktor b=0,650 ergibt sich aus den physikalischen Eigenschaften des Objektivs (Linsentransmission, Vignettierungs- und Streulichtfaktor), einer Objektdistanz vom 80-fachen der Brennweite und einem Winkel von 12° von der Objektivachse (ISO-Messvorschrift). Bei einem TTL-Belichtungsmesser ist b ca. 2% größer, da die Brennweite des Objektivs und die Objektdistanz bei der Messung automatisch berücksichtigt werden. Wenn man zur Vereinfachung der Messung von einem weit entfernten Objekt auf der Objektivachse ausgeht, wird b=0,728.
Daraus folgt dann für die ISO-Empfindlichkeit: ISO = ASA = 10/H = 10*N^2/(b*L*t).